Der Prüfzirkel der Vertriebssteuerung - Teil 3: Forecasting

Der Prüfzirkel der Vertriebssteuerung - Teil 3: Forecasting

Forecasting mit Weitblick

Ein guter Forecast bringt Ruhe – und Reaktionsfähigkeit

In wirtschaftlich ruhigen Zeiten fragt kaum jemand nach einer präzisen Vorschau. Doch spätestens wenn Auftragsbücher dünner werden oder Produktionsplanung gefragt ist, zeigt sich:
➡️ Dein Forecast ist das Steuerinstrument, auf das sich alle verlassen müssen.

Ob Einkauf, Produktion oder Logistik – sie alle brauchen verlässliche Planwerte. Und wenn du als Vertriebsleiter oder Controller diese Zahlen nicht lieferst, kocht jede Abteilung ihr eigenes Süppchen.

Warum Bauchgefühl kein Forecast ist

Kleine Unternehmen kommen vielleicht noch mit Erfahrung und Bauchgefühl durch. Doch ab einem gewissen Umsatzvolumen ist das Risiko zu groß.
Jetzt zählen belastbare Daten.
 
Denn eins ist klar:
Wenn die Aufträge ausbleiben, kannst du nicht erst abwarten – du musst früh reagieren.

Der Auftragsbestand als solide Basis

Dein Auftragsbestand ist die sicherste Grundlage für deinen Forecast.
Je nach Zielgruppe analysierst du ihn unterschiedlich:
  • Vertriebsleitung / Management: Aufteilung nach Liefermonaten – wie viel Umsatz steckt bereits im System?

  • Produktmanagement: Aufgliederung nach Produkthierarchien

  • Einkauf & Dispo: Segmentierung nach Materialgruppen oder Lieferarten

Ein klassischer KPI dabei:
„Wie viele Monate Umsatz deckt mein aktueller AB?“
Beispiel: 10 Mio. EUR Auftragsbestand bei 60 Mio. geplantem Jahresumsatz = 2 Monate.
Formel für AB-Entwicklung:
Anfangsbestand + Auftragseingang – Umsatz = Endbestand

Angebote bewerten und einpreisen

Wenn du regelmäßig Angebote schreibst, solltest du sie unbedingt in deinen Forecast einbeziehen.
Was du brauchst:
  • Geplantes Abschlussdatum

  • Einschätzung der Abschlusswahrscheinlichkeit

  • Ggf. historische Hitrate als Kennzahl

Empfohlene Formel:
Hitrate = Auftragseingang : Angebotsvolumen (über längeren Zeitraum)
Diese Daten bringst du periodisch auf eine Zeitachse – damit wird aus Angebotsdaten echte Planungsintelligenz.

Pipeline-Transparenz: Der Herzschlag deiner Zukunft

Am Ende läuft alles auf eine Frage hinaus:
👉 Ist deine Pipeline ausreichend gefüllt – oder musst du handeln?
  • Muss der Vertrieb neue Projekte anstoßen?

  • Müssen Lieferungen gestreckt oder Kapazitäten angepasst werden?

Nur ein transparenter Forecast ermöglicht diese Entscheidungen.
Daher: Teste deine Annahmen regelmäßig gegen die Realität und lerne aus Abweichungen.

So automatisierst du deinen Forecast – Baustein für Baustein

Ein Forecast kann (je nach Geschäftsmodell) aus mehreren Komponenten bestehen:
  • Umsatz Year-to-Date (YTD)

  • Auftragsbestand bis Monatsende

  • Abrechenbare Leistungen (Anlagen, Dienstleistungen)

  • Noch nicht fakturierte Lieferungen

  • Erwarteter Basisumsatz (z. B. Arbeitstage x Durchschnitt)

  • Angebotsvolumen x Hitrate für den aktuellen Monat

Ein Beispiel für ein Dashboard-Modul siehst du hier:

 


Rollierender Forecast: Planung mit Struktur statt Wunschdenken

Der nächste logische Schritt:
🔁 Ein rollierender 12-Monats-Forecast, basierend auf Fakten plus Expertenschätzung.
 
Aber Achtung:
👉 Lass Politik aus der Rechnung!
Verändere deine Zahlen nicht, nur um „besser“ auszusehen. Die Realität holt dich sonst ein.

Fazit: Steuerung ist kein Rückspiegel – sondern dein Blick nach vorn

Ein verlässlicher Forecast ist mehr als nur ein Plan – er ist ein strategisches Werkzeug, das dir Ruhe, Klarheit und Reaktionsfähigkeit gibt.

Und genau das macht dich zum echten Navigator deines Geschäfts.

📍 Wenn du dein Dashboard zur Steuerungszentrale machen möchtest – sprich mich gern direkt an oder besuche meine Seite:
👉 https://christophreger.de
 
Vernetzte dich gerne mit mir auf LinkedIn, um keinen Post zu verpassen!
 
Im nächsten Blogteil 4.1 und 4.2 schließen wir den Kreis: Dann geht es um die Prozesse und strategischen Weichenstellungen im Vertrieb.
 
Ich freue mich auf ein Wiederlesen!
 
Christoph Reger
 

Deine Kontaktmöglichkeiten:

E-Mail: [email protected]

LinkedIn


ÜBER DEN AUTOR

Christoph Reger

Christoph Reger

Christoph Reger ist seit fast 20 Jahren Sales Controller und Experte für moderne Power BI Dashboards von Microsoft. 

Mehr über Christoph hier erfahren.

WEITERE BLOGARTIKEL

© FunnelCockpit

Blog erstellt mit FunnelCockpit